Das Motiv der Karte war mir auf dem Weg zum Kindergarten begegnet. Eine Familie gestaltete jedes Jahr zu Weihnachten und Ostern einen Baum in ihrem Vorgarten. Er war immer reichhaltig behängt mit unterschiedlichsten Motiven. Zu der Zeit habe ich sehr viel Makroaufnahmen in der Natur gemacht. Frisch gefallener Schnee hatte mich morgens früh vor die Haustür gezogen und der Sternenschmuck mit Schneehaube wollte unbedingt fotografiert werden.
Die Tradition meiner Weihnachtskarte hatte begonnen und hält bis heute an.
Damit einhergehend entstand mein erstes selbst gestaltetes Geschenk. Dies schenkte ich 10 besonderen Menschen bzw. Familien. Es war ein kleines Einsteck-Fotoalbum, das zum einen viele Makrofotos mit Blumenmotiven enthielt und zum anderen ein Gedicht von Kim McMillen. Damals dachte ich noch, dass es von Charlie Chaplin ist. Dieses hatte ich grafisch gestaltet und in Form mehrerer Fotos drucken lassen. Jede Strophe habe ich farblich passend zu einem Blumenfoto abgestimmt.
Das Gedicht 'Selbstliebe' bzw. 'Als ich mich selbst zu lieben begann' hat mich sehr berührt.
Darum war und ist es mir ein Bedürfnis, es weiterzugeben.
"Als ich mich selbst zu lieben begann, konnte ich erkennen, dass emotionaler Schmerz und Leid nur Warnzeichen sind – dafür, dass ich nicht im Einklang mit meiner eigenen Wahrheit lebe.
Heute weiß ich, diesen Einklang nennt man Authentisch Sein.
Als ich mich selbst zu lieben begann, verstand ich, wie sehr es einen Menschen beeinträchtigen kann, wenn ich versuche, ihm meine Wünsche aufzuzwingen, obwohl ich weiß, dass der Zeitpunkt nicht stimmt und der Mensch nicht dazu bereit ist – und das gilt auch, wenn ich selbst dieser Mensch bin.
Heute nenne ich das Respekt.
Als ich mich selbst zu lieben begann, hörte ich auf, mich nach einem anderen Leben zu sehnen. Jetzt kann ich sehen, dass alles um mich herum Einladung und Aufforderung zum Wachsen ist.
Heute weiß ich, das bereitet den Boden für Reife.
Als ich mich selbst zu lieben begann, habe ich verstanden, dass ich immer und bei jeder Gelegenheit zur rechten Zeit am rechen Ort bin und alles genau zum rechten Zeitpunkt geschieht. Von da an konnte ich gelassen sein.
Heute weiß ich, das ist Vertrauen.
Als ich mich selbst zu lieben begann, habe ich aufgehört, mich meiner freien Zeit zu berauben. Auch habe ich damit aufgehört, grandiose Projekte für die Zukunft zu entwerfen. Heute mache ich nur das, was mir Spaß und Freude bereitet, was ich liebe und was mein Herz zum Lachen bringt – auf meine eigene Art und Weise und in meinem Tempo.
Heute bedeutet das für mich Einfachheit.
Als ich mich selbst zu lieben begann, habe ich mich von allem befreit, was nicht gesund für mich ist, von Speisen, Menschen, Dingen, Situationen und von allem, was mich hinunterzieht oder mich von mir selbst entfernt. Erst nannte ich diese Haltung einen „Gesunden Egoismus“.
Heute weiß ich, das ist Selbstliebe.
Als ich mich selbst zu lieben begann, habe ich damit aufgehört, immer recht haben zu wollen; seitdem habe ich mich weniger geirrt.
Heute weiß ich, das ist gemeint mit Bescheidenheit.
Als ich mich selbst zu lieben begann, habe ich mich geweigert, weiter in der Vergangenheit zu leben und mich um meine Zukunft zu sorgen. Jetzt lebe ich nur mehr in diesem Augenblick, wo ALLES stattfindet.
So lebe ich heute jeden Tag, und das heißt für mich Erfülltes Leben.
Als ich mich selbst zu lieben begann, erkannte ich, dass mich mein Denken verstören, beunruhigen und krank machen kann. Doch seit es sich mit meinem Herzen verbunden und ihm unterstellt hat, ist mein Verstand ein wertvoller Helfer.
Diese Verbundenheit ist – wie ich heute weiß – Herzensweisheit.
Wir brauchen uns nicht weiter vor Auseinandersetzungen, Konflikten und Problemen mit uns selbst und anderen zu fürchten, denn sogar Sterne knallen manchmal aufeinander und es entstehen neue Welten. Heute weiß ich:
Das ist das Leben!"
Übersetzung: Wolfgang Zeitler 2009/2016 – Redaktionelle Überarbeitung: Ekkehard Ortmann 2019
https://www.der-innere-weg.de/der-innere-weg/schatztruhe/charlie-chaplin/
Mein erstes gedrucktes Buch als Geschenkidee
Im Sommerurlaub 2012 in Österreich kam mir die Idee, für meine Mama, die Wurzeln sehr liebt, Fotos von besonders schönen Exemplaren am Wegesrand zu machen, um ihr daraus ein Weihnachtsgeschenk zu erstellen. Passend zu den Fotografien entschied ich mich für ein warmes Grün als Grundfarbe und suchte zuhause im Internet nach Texten. Ich habe mir bestimmt jedes Gedicht, in dem das Wort 'Wurzel' enthalten war, durchgelesen – manche waren recht merkwürdig, andere sehr ansprechend. Beglückt fand ich Wortkunst, die sehr stimmig zu meinen Fotomotiven waren. Es entstand ein Fotobuch mit 36 Seiten, dass ich nach Fertigstellung auch für meine Schwiegermutter und -tante bei einem Discounter drucken ließ.
Die Geschenke fanden großen Anklang und ich wurde begeistert gefragt, ob ich weitere Exemplare zum Weiterverschenken drucken lassen könnte.
Wie man an dem Foto erkennen kann, zeigte das Layout nach dem Druck große Schwächen bzgl. der Farbdarstellungen der Textfelder, obwohl ich diese bei der Erstellung optimal zum Hintergrund abgeglichen hatte. Zudem war der Preis sehr hoch. Dies ist zu akzeptieren für eine einmalige Gelegenheit und für ein besonderes Geschenk. Ansonsten stand der Preis nicht im Verhältnis zur Qualität. Weiterhin über den Discounter zu gehen, machte keinen Sinn. Darum suchte ich nach einer Druckerei, die zu einem erschwinglichen Preis, Bücher für mich herstellte und ich wurde fündig. Es gab allerdings eine neue Herausforderung: Der Buchdruck mit Hardcover-Umschlag begann erst bei 48 Seiten.
Ich streckte die Seiten und manche Fotos bekamen nun ein eigenes Gedicht zugewiesen. Bisher nicht verwendete Bilder durften in das Buch einziehen. Das Endergebnis gefiel mir noch viel besser, weil es wertiger war und mehr Eleganz aufweist. Zudem freute ich mich noch über zusätzliche Gedichte und Fotos, die das Wurzelbuch komplett machten.
Die meisten Poeten waren schon über 70 Jahre tot und ich konnte ihre Gedichte ohne Bedenken verwenden. Die noch lebenden Autoren habe ich angeschrieben und um die Freigabe zum Druck ihres Gedichtes gebeten. Alle drei haben zu meiner großen Freude geehrt zugestimmt und als Dankeschön ein Exemplar des Wurzelbuches erhalten. Darunter war eine professionale Dichterin, die sich mit einer Postkarte bedankte und mir mitteilte, dass das Buch auf ihrem Nachttisch liegt und sie immer wieder hineinblickt. Nun war ich an der Reihe, mich geehrt zu fühlen.
Das Wurzelbuch ist mein erstes Buch und wurde von Verwandten und Bekannten gerne weiterverschenkt. Meine Mutter stellte 2015 sogar einen Kontakt zu einer Gärtnerei her, die es mit einer Individualisierung zu Weihnachten weitergab.
Aktuell ist es das einzige Buch in meinem Angebot, das Fotos von mir und Texte von anderen Menschen beinhaltet.
Selbstverständlich hatte ich Lust auf weitere Bücher und es kam mir die Idee, mein Einsteck-Fotoalbum-Geschenk von Weihnachten 2010 als Buch zu machen. Schließlich lag das Konzept schon fertig vor mir. Da Charlie Chaplin noch nicht 70 Jahre tot war, konnte ich das Gedicht nicht so einfach abdrucken. Ich recherchierte im Internet und fand Hinweise, dass das Gedicht 'Selbstliebe' vermutlich nicht von ihm war. Da ich keine Ansprechperson fand, legte ich das Projekt auf Eis. Anfang 2018 holte ich es wieder mit den gleichen Schwierigkeiten hervor.
Der Weg zu meinem Buch über Selbstliebe
In der Zwischenzeit hatte ich viele Coachingstunden, um nach meinem Burnout im Jahre 2003 auf meinem Weg in die Selbstliebe voranzukommen. Meine Einstellung zum Leben hatte sich sehr stark verändert. Ebenso verhielt es sich mit meiner Art zu denken und zu handeln. Darum wachte ich eines Morgens auf mit dem Gedanken, dass ich kein Gedicht von Charlie Chaplin oder wem auch immer benötigte, um Text über Selbstliebe herauszubringen. Ich hatte genug eigene Erfahrungen gesammelt. An diesem Tag wurde mein Buch 'Selbstliebe' geboren. Autobiografisch schrieb ich meinen Prozess der Selbstfindung in Form meiner Erkenntnisse auf. Ich legte Wert darauf, mich an die ungefähre zeitliche Reihenfolge zu halten. Ich lehnte mich an das Gedicht von Kim McMillen in der Art an, dass ich immer einen gleichen Textrahmen für jede einzelne Erkenntnis wählte. Dadurch sollte man sich auf den abweichenden Inhalt besser fokussieren können.
Die einzig passende Grundfarbe für diese Buch ist ein warmes Rot, die Farbe der Liebe.
Zu meinen Erkenntnissen fand ich Fotos, die das Geschriebene widerspiegelten. Ich erzählte meinen Lieblingsmenschen davon und bekam immer wieder gesagt, dass ein Foto von mir in dieses Buch hineingehört. Damals tat ich mich damit sehr schwer, auch wenn ich es nachvollziehen konnte und ebenfalls sinnvoll fand. Letztendlich nahm ich als Kompromiss ein Urlaubsfoto von mir, auf dem ich eine Sonnenbrille trug und somit nicht sofort zu erkennen war.
Mein Buch 'Selbstliebe' schenkte ich besonderen Menschen in meinem Leben, die es zum Teil weiterverschenkten. Von einer Heilpraktikerin bekam ich das Feedback, dass sie von dem Buch begeistert wäre, weil es so authentisch ist.
Bei der Überarbeitung für die Veröffentlichung musste ich für alle Fotos, auf denen Menschen eindeutig zu erkennen waren, eine Bestätigung für ein vorhandenes Model-Release bekommen. Dies bedeutete, dass ich Fotografen anschreiben musste. Manche Fotos oder Fotografen waren nicht mehr im Internet zu finden. Darum hatte ich viele Bilder auszutauschen. Insbesondere für die Fotos auf der Vorder- und Rückseite fand ich keinen mich zufriedenstellenden Ersatz. Das frustrierte mich enorm, da gerade die Umschlaggestaltung eines Buches sehr wesentlich ist. Auch wenn ich meinen Maßstab dafür sehr hoch ansetze, wollte ich ihn insbesondere für mein Buch 'Selbstliebe‘ erfüllen.
Kurz vorher hatte ich spontan meine ältere Tochter gefragt, ob sie Fotos von mir machen könnte. Im Vorfeld meiner Webseite war mir klar gewesen, dass ich schöne Fotos von mir brauchen werde. Ich hatte ein Sonnenblumenfeld mit meiner jüngeren Tochter gesucht und entdeckt, welches eine für mich Wohlfühlumgebung darstellte. Die Sonnenblumen und das leuchtende Gelb passen einfach zu mir. Aufgrund der schlechten Wetterprognose nutzten wir den letzten sonnigen Tag mit blauem Himmel. Die spontane Aktion war ein voller Erfolg und ich dankbar und überglücklich.
Normalerweise bin ich jemand, der nicht gerne fotografiert wird. Das Sonnenblumenfeld war einfach ideal und steckte mit seinem leuchtenden Dasein an. Ich feierte den Moment und dass ich die Gelegenheit nutzte. An diesem Tag hatte ich einfach gute Laune und die Fotosession verlief ohne Verspannungen. Sie war sogar sehr witzig und es sind sehr schöne sowie lustige Fotos entstanden. Nun habe ich einen Fundus, aus dem ich mich bedienen kann.
Die Lösung für das Selbstliebebuch kam mir wieder mal morgens nach dem Aufwachen in den Sinn: 'Warum suche ich nach Fotos von anderen, wenn ich von mir schöne habe?'
Gedacht, getan. Aufgrund meiner Weiterentwicklung war ich inzwischen in der Lage, mich voll und ganz zu zeigen. Auch auf dem Titelbild von meinem Buch. Absolut wertvoll auch für das Buch, denn mehr Authentizität geht nicht.
Auf Selbstliebe folgt Dankbarkeit
Im Sommer 2018 entstand zeitgleich zu 'Selbstliebe' mein Buch 'Dankbarkeit‘. Auslöser war die Einladung zu einer Goldhochzeit. Ich wollte ein besonderes Geschenk machen und ließ mich von dem Begriff 'Dankbarkeit' inspirieren. Als Grundfarbe wählte ich einen warmen, wertigen dunklen Rotton, der zwischen Rot und Blau, den Farben für Frau und Mann liegt.
Es gibt viele Gründe, dankbar zu sein. Einige davon sind in dem Buch 'Dankbarkeit' aufgeführt in Kombination mit Fotos, die die Worte veranschaulichen.
Mein Geschenk zur Goldhochzeit hat sehr viel Freude und Begeisterung ausgelöst.
Ich hatte 'Dankbarkeit' in einer höheren Auflage drucken lassen, um es noch für weitere Gelegenheiten zu nutzen. So bekamen viele Menschen, für die ich dankbar war in meinem Leben, dieses Buch mit einer persönlichen Widmung zu Weihnachten 2018 geschenkt.
Auch bei diesem Buch benötigte ich die Zustimmung der abgebildeten und erkennbaren Menschen. Bei der Überarbeitung des Buches musste ich erneut manche Fotos ersetzen. Ich stellte fest, dass ich damals ungewollt überwiegend Fotos mit Frauen gefunden und verwendet hatte.
Ursprünglich ist das Buch in DIN A5 Größe und hat einen Hardcover-Umschlag wie das Wurzelbuch und 'Selbstliebe'. Da nur wenig Text enthalten ist, habe ich es im handlicheren DIN A6 Format drucken lassen. Angedacht ist eine Version in DIN A5, in der die einzelnen Gründe für Dankbarkeit mit weiteren Gedanken und Impulsen ergänzt werden, die seine Wertigkeiten erhöhen werden.
Während ich mich mit diesem Buch beschäftigt habe, entstand das Bedürfnis, einen Gegenpol zu den vielen Frauenfotos zu setzen. Daraus ist das Dankbarkeitsbuch in einem dunklen Blau entstanden, das vermehrt Fotografien mit Männern zeigt. Es enthält auch mehr männlichere Gründe dankbar zu sein. Darum gibt es nun zwei Dankbarkeits-Bücher in meinem Warensortiment, die gleichermaßen für alle Geschlechter sind, denn die aufgezeigten Anlässe für Dankbarkeit gelten für jeden.
Wenn ich Fotos benötige, dann schaue ich auf Pixabay nach. Im Laufe der Jahre habe ich mir angewöhnt, die Fotografien abzuspeichern, die mich begeistern, um sie eventuell zu einem späteren Zeitpunkt nutzen zu können.
Ich entdeckte Anfang 2020 immer wieder sehr schöne Fotos von älteren Menschen. Bei der Überlegung, was ich für ein Buch daraus erstellen könnte, kam die Idee für ein Wünschebuch.
Meine Eltern sind im Krieg groß geworden. Diese Generation hat Schlimmes in ihrer Kindheit erlebt und daraus viele Traumen und Glaubenssätze mitgenommen. Minderwertigkeit ist unter ihnen weit verbreitet. Mit dem Wünsche-Buch für ältere Menschen will ich positive Impulse setzen und hoffe, dass dadurch Veränderung möglich ist für einen freudvolleren Lebensabend.
Die Überarbeitung des Buches ist nicht rechtzeitig zu meiner ersten Buchpräsentation in diesem Jahr fertig geworden. Es gab zu viele Fotos ohne Freigabe und zu wenig Ruhe, den geschriebenen Text noch einmal intensiv zu hinterfragen und gegebenenfalls umzuformulieren. Ich möchte liebevoll Bewusstsein schaffen, Impulse setzen, aufmuntern und motivieren. Es ist herausfordernd, genau die Worte zu finden, die der Leser nicht als Belehrung, sondern wie beabsichtigt versteht.
Entstandene Lyrik mit Leichtigkeit
Im Oktober 2020 schrieb ich mein über alles geliebtes Gedicht 'Mann – Frau, Frau – Mann'. Es entstand über Nacht, nachdem ich mich mit meinem Yogalehrer Veit Wineberger sehr intensiv unterhalten hatte, anstelle Yoga zu machen. Er wollte meine Meinung als Frau zu seinen Gedanken hören und stellte mir viele Fragen zu dem, was männlich und was weiblich ist. Unsere Diskussion war auf das Höchste inspirierend für mich und brachte mir einige neue Erkenntnisse. Viele Fragen bekam ich zum ersten Mal gestellt und dafür eine Antwort zu finden, begeisterte mich. Ich mag es, mich in Neues einzudenken, insbesondere wenn es in die Tiefe geht und von unserem Sein handelt.
Beim Aufwachen in der Frühe rollte der Refrain des Gedichtes bereits fertig aus meinem Kopf wie ein Sprechgesang. Ich wusste, was zu tun war und sprang sofort aus dem Bett. Zum Glück hatte ich keine Termine an diesem Tag und auch nichts Wichtiges vor. Mittags gegen 13 Uhr war das Gedicht fertig und ich noch im Schlafanzug. Voller Überraschung hatte ich eine neue Art von Text verfasst, die mich an einen Beitrag für einen Poetry Slam erinnerte. Bis zu diesem Zeitpunkt wusste ich nicht, dass ich dazu in der Lage war.
Ich rief meinen Yogalehrer an und trug ihm das Gedicht vor. Er sagte im Anschluss zu mir: 'Du hast unser Gespräch verstanden!'
Sehr gerne würde ich mein Gedicht 'Mann – Frau, Frau – Mann' in viele Sprachen übersetzen lassen und es unzählbar vielen Menschen zum Lesen geben. Es ist Samen für Veränderung, für ein achtsameres und verständnisvolleres Miteinander von uns Menschen.
Einen Monat später lernte ich eine neue Art zu küssen kennen, die so besonders war, dass daraus das Gedicht 'Der Kuss' entstand. Beim beglückten Nachspüren formten sich noch am selben Tag Wortkombinationen, die ich feierte. Mein Kusspartner erlebte ein paar Tage später ein Kuss-Event. Ich führte ihn mit geschlossenen Augen in die Küche, so dass er mein Gedicht, dass ich an meine Dunstabzugshaube gehängt hatte, nicht sehen konnte. Ich las einzelne Strophen vor und wir küssten das Gehörte nach. Es war ein perfekter Moment.
Das Gedicht 'Der Kuss' ist Teil von 'Sinnliches', eine Sammlung von verschiedenen Gedichten aus den Jahren 2018 bis 2021. Unvergleichliche Momente besonderer Begegnungen triggern meine Kreativität an und lassen Wortkunst entstehen. Ich denke, dass die Größe meiner Dankbarkeit, die unfassbaren Glücksgefühle und meine Beseeltheit zum einen Sprachlosigkeit und zum anderen einen Schrei nach Worten auslösen, um das Erlebte festzuhalten.
Im Spätherbst 2020 kam meine Freundin mit der Idee um die Ecke, einen Frauen-Adventskalender zu machen. Im Idealfall sollten 25 Frauen 24-mal das Gleiche für einen Tag erstellen. Es war eine super Sache und ich direkt bereit, mitzumachen.
Nun galt es, mir etwas Besonderes auszudenken. Klar, dass ich gerne ein Buch machen wollte.
In der letzten Zeit waren mir verstärkt Fotos in die Hände – und damit auch in den Ordner meines Computers gefallen, die etwas in strahlend Gelb abbildeten. Das ist eine meiner Lieblingsfarben, weshalb ich mich daran erfreute. Die Idee zu den Fotos war, passende Wünsche zu formulieren. Diese hatte ich teilweise schon mit den Fotos gemeinsam abgespeichert. Der Adventskalender war für mich nun ein willkommener Anlass, meine Buchidee umzusetzen.
Für dieses Jahr hatte ich mir schon ein Jahr vorher vorgenommen, alle Weihnachtsgeschenke bereits Ende November fertig zu haben. Ich wollte einfach einmal den Dezember mit mehr Leichtigkeit und ohne große Grübelei nach Geschenkideen verbringen. Ich bin jemand, der das ganze Jahr offen für Ideen ist. Ich kaufe Geschenke, wenn sie sich zeigen und sammle sie in einer Schublade. Trotzdem fehlen vor Weihnachten doch immer noch einige Präsente. Das Wünschebuch in Gelb hat einen großen Anteil dazu beigetragen, dass ich tatsächlich meinen Vorsatz erfolgreich geschafft habe.
Letztendlich waren wir bei der Adventskalenderaktion aufgrund der Kurzfristigkeit nur 13 Frauen. Darum haben wir für einen Tag ein kleines Geschenk erstellt und für den darauffolgenden Tag etwas Geschriebenes in Form z. B. eines Spruches. Es war im Ganzen ein voller Erfolg!
Unterhaltsame WC-Lektüre
Im Oktober 2021 unterhielt ich mich länger mit einem Büroleiter, der sehr unglücklich war über die Situation in seinem Büro. Er haderte damit, dass seine Mitarbeiter ihn als uncool bezeichneten, weil er einforderte, die Küche oder Toilette in einem sauberen Zustand zu hinterlassen. Wir sprachen sehr intensiv miteinander und ich spiegelte ihm, dass seine Werte und seine Grundhaltung mit meiner übereinstimmen. Für uns ist Höflichkeit und gelebte alte Schule sehr wichtig. Wir brechen uns keinen Zacken aus der Krone, wenn wir jemandem helfen, aufmerksam sind, für eine volle Toilettenrolle sorgen, den Mülleimer leeren oder Müll aufheben, der im Weg liegt. Mit einfachen Worten ausgedrückt leben wir das, was früher unter einer guten Erziehung verstanden wurde.
Das heutige Sozialverhalten ist weniger geprägt von Höflichkeit. Es ist normal, dass derjenige, der vor mir durch eine Tür geht, diese nicht aufhält für mich. Umso mehr feiere ich den Menschen, der mich damit überrascht, der mir in die Jacke hilft, der mir zur Hilfe eilt, der mir unbekannterweise ein freundliches guten Morgen schenkt, wenn er beim Spazieren an mir vorbeigeht.
Den Inhalt des gemeinsamen Eintauchens in wahre Werte wollte meine kreative Ader unbedingt zu Papier bringen. Offensichtlich gab es in mir das Bedürfnis, meine Gesellschaftskritik verbunden mit positiven Impulsen über unterhaltsame gereimte Worte kundzutun. Es überraschte mich und gleichzeitig freute es mich enorm.
In kurzer Zeit entstanden insgesamt fünf Gedichte:
- Die Zacken Deiner Krone
- Die gute alte Anziehhilfe
- Bist Du von der Rolle?
- Deine Meinung ist wichtig
- Was ist Realität?
Beim Schreiben ergab sich die Idee, diese Gedichte als WC-Lektüre zu bezeichnen. Am stillen Örtchen gibt es manchmal etwas mehr Zeit und es wird Menschen geben, die sich über Kurzweil freuen werden.
Absichtlich bezeichnete ich meine Wortkunst als Gedichte für mehr Selbstbewusstsein. Ich will Neugierde wecken, auch wenn die Erwartung bei manchem vielleicht in die falsche Richtung geht.
Dem Leser wird auf jeden Fall mehr Bewusstsein geschenkt. Ich wünsche mir, dass durch meine Zeilen der ein oder andere im Nachgang sozialverträglichere Entscheidungen fällen wird.
Die Adventskalenderaktion von 2020 haben wir 2021 wiederholt. Auch dieses Mal wollte ich gerne mit meiner Wortkunst als Geschenk dazu beitragen.
Ende Oktober war ich zusammen mit meiner älteren Tochter auf dem Freizeitkunstmarkt im Bürgerhaus in Hochdahl, der mich extrem inspirierte. Es gab so viele Künstler, die ihre liebevoll erstellten Werke präsentierten. Als kreativer Mensch war ich in bester Stimmung. Es fiel mir erneut auf, dass keine Wortkunst vertreten war und dies war mit der Auslöser, dass ich mich entschied, meine Wortkunst zu zeigen. Ich besetze eine Nische und allein deshalb ist es schon ein Versuch wert. Die Veranstalterin war bei meinem Nachfragen auch sofort angetan und bat mich inständig um meine Bewerbung für 2022.
Besondere Adventskalender? Natürlich in Form eines Buches!
Während unseres Besuches und auf dem Weg nach Hause sprudelten bereits die Ideen aus mir heraus. Eine davon setzte ich direkt für die Frauen-Kalenderaktion um: 24 Tage bewusster sein.
Beim Freizeitmarkt vermisste ich schöne Adventskalender. Bei der Überlegung, ob mir dazu etwas einfällt, entstand der Plan, ein kleines Buch zu machen, das offen liegen bleiben können sollte. Als Inhalt stellte ich mir positive und leicht umzusetzende Impulse für insgesamt 24 Tage vor. Zuhause flossen direkt Formulierungen aus mir heraus.
Ich rief meine Freundin an, dass ich bitte unbedingt die 1 und 2 des Adventskalenders bekommen möchte. Nun gab es für die Kalenderfrauen in der 1 noch einen weiteren Kalender als Geschenk. Selbstverständlich wurden mit '24 Tage bewusster sein' noch jede Menge wertvolle Menschen aus meinem Leben beglückt.
Besonders pfiffig fand ich meine Idee, einen zeitlosen Kalender zu gestalten. Warum nur zur Vorweihnachtszeit sich daran erfreuen? Meine 24-Tage-Impulse können in jedem Monat verwendet werden und zu einem bewussteren Leben beitragen.
Mein Spruch für den Adventskalender 2021 ist von Jim Rohn und lautet:
Kümmere dich um deinen Körper.
Er ist der einzige Ort, den du zum Leben hast.
Für Weihnachten 2021 habe ich mich in das gemachte Nest gesetzt und 'Wünsche in Hellgrün' realisiert. Warum sich etwas Neues ausdenken, wenn eine gelungene Grundidee bereits existiert! Fotos hatte ich schon in den letzten Monaten gesammelt und auch zu anderen Farben gibt es bereits gefüllte Ordner. Es bereitet mir Freude, mich von farbigen Details zu Wünschen inspirieren zu lassen. Das um die Ecke Denken oder aufgrund einer Formulierung, den Fotoinhalt zu übertragen und aufzuweiten, bringt mir Spaß.
Es kann gut sein, dass zu Weihnachten 2022 wieder ein Wünsche-Buch mit einer neuen Farbe von mir verschenkt wird. Ich bin mir da sogar schon sehr sicher …
Positive Impulse für Paare
Im Vorfeld zu der Veröffentlichung meiner Werte holte ich Notizen aus meiner Schublade, die ich schon Anfang 2022 getätigt hatte. Ich wollte weitere 24-Tage-Impulse als zeitlosen (Advents-) Kalender erstellen. Dieses Mal sollten es positive Anregungen für Menschen in einer Partnerschaft, in einer Liebebeziehung sein. Es entstand '24 Tage zu zweit bewusster sein'. Manchmal geht im Alltag das intensive sich in die Augen blicken oder das Verliebtsein unter. Mit den Impulsen für ein Paar setze ich Fokus auf Gemeinsamkeit und sich bewusster wahrnehmen. Zu zweit das Leben genießen dürfen ist ein großes Geschenk.
Das Titelbild mit dem Vogelpaar ist ein besonderes Highlight für mich. Es ist stellvertretend für jede Art von zu zweit in Liebe miteinander verbunden sein und ich war sehr glücklich, als ich es entdeckt hatte. Die Impulse sind allgemeingültig und völlig unabhängig davon, welche Personen sich an ihnen erfreuen und zur Auffrischung ihres gemeinsamen Alltags nutzen.
Die Postkarten sind zum größten Teil als sinnvolle Ergänzung zu meinem Buchangebot entstanden. Neben alten Weihnachtskarten sind viele ganz neu gestaltet worden. Die jeweilige Entstehungsgeschichte gibt es bei jeder einzelnen Postkarte als weitere Information zu lesen.
Ich blicke neugierig und positiv in die Zukunft, die mit Sicherheit noch einige kreative Prozesse, Eingebungen und viele ausgefallene Ideen für mich und Dich bereithält.