Woher kommt meine Kreativität?
Das ist eine sehr spannende Frage. Ich kann mir vorstellen, dass es für jemanden, der nicht schreibt und dem es schwerfällt, Worte für Formulierungen zu finden, einem kleinen Wunder gleicht. Dies gilt auch für mich:
Es ist ein kleines Wunder!
Es passiert einfach. Es ist da. Die Worte zeigen sich … fließen aus mir heraus.
Welcher Art diese sind, kann ich nicht steuern. Wenn die Zeilen sich reimen, nehme ich freudig zur Kenntnis, dass sich gerade ein neues Gedicht offenbart. Die meisten Menschen kennen die Redensart „mich hat die Muse geküsst“. Genau das ist oftmals bei mir der Fall.
Wie werde ich inspiriert?
Meine Eingebungen sind sehr vielfältig und die Art der Inspiration ist sehr unterschiedlich.
Einfach zu erklären sind die greifbaren, nachvollziehbaren Auslöser:
-> Ich bin fasziniert von einem Bild, tauche ein und ein passender Spruch taucht auf.
-> Ein Foto zeigt ein besonderes Detail und ich bekomme einen Impuls, manchmal auch direkt eine Idee für ein neues Buch. Wenn ich mich fokussiere, wirft meine kreative Ader einen ausgefallenen Wunsch aus. So auch bei dem folgenden Foto der lustig schauenden Heuschrecke. Mit dem in mir hervorgerufenem Satz 'Ich wünsche Dir einen betörenden Blick!' hat sie es in das Farb-Wünschebuch 'Wünsche in Hellgrün' geschafft.
Als Mitglied beim Bundesverband junger Autoren und Autorinnen erhalte ich Mitgliederinfos, in denen aktuelle Wettbewerbe unterschiedlichster Art stehen. Diese lese ich mir gerne durch, um zu sehen, ob mich etwas inspiriert. Klingt etwas interessant, stelle ich die Frage: Fällt mir dazu etwas ein? Dann kann es sein, dass 60 Minuten ein neues Gedicht fertig ist.
Sinnliches oder besondere Begegnungen, die etwas "Magisches" darstellen bzw. eine besondere Energie entstehen lassen, verursachen beim Nachspüren und Nachsinnieren Wortkunst.
Ohne dass ich danach suche, offenbaren sich aneinandergereihte Worte, die eindeutig aufgeschrieben werden wollen.
Wenn Text in meinen Gedanken entsteht, dann ist es wichtig, dass ich sofort reagiere. Manchmal unterbreche ich meine Gedanken und stelle ein großes Stoppschild in meinem Kopf auf. Dann gebiete ich Einhalt, um es zu einem späteren Zeitpunkt abzurufen. In anderen Situationen begebe ich mich direkt zu meinem Computer, gehe nicht über Los, ziehe keine 4.000 Euro ein und schreibe mit, was aufgeschrieben werden will. Manchmal kann ich gar nicht so schnell schreiben, wie die Worte kommen.
Wenn es einmal raus ist, dann ist es raus. Habe ich es verpasst aufzuschreiben, dann wird es schwierig und bedeutet Arbeit.
Wenn es fließt, ist meine Wortkunst pure Leichtigkeit. Ich bin im kreativen Flow, strahle und bin währenddessen und im Anschluss voller Euphorie.
Nebenwirkungen können sein,
- dass es für die Kinder zu Mittag etwas von der Pizzeria gibt, da ich nicht zum Kochen gekommen bin …
- dass ich mittags oder auch abends noch im Schlafanzug bin, da keine Zeit zum Anziehen war
- dass zu erledigende Sachen auf den nächsten Tag verschoben werden.
Bei meinem Schreibfluss bin ich in einem Tunnel und ich vergesse gerne Zeit und Raum um mich herum. Gut, dass auch mein Körper die Funktion Magenknurren hat, damit ich dabei nicht vom Fleisch falle.
Inspiration auf Wunsch
Es gibt auch weniger Greifbares. Dazu zählt zum Beispiel eine Wunschäußerung, die ebenfalls funktioniert.
Als mein Vater 85 Jahre alt wurde und dies an einem Samstag feierte, bin ich am Abend vorher mit den Gedanken ins Bett gegangen: Ich würde für meinen Vater gerne eine Rede halten. Wenn dies so sein soll, möchte ich gerne den Text dafür mit Leichtigkeit geschenkt bekommen.
Am nächsten Morgen bin ich um 6 Uhr mit förmlich heraussprudelnden Worten im Kopf wach geworden. Ich bin direkt aufgestanden, habe mich an meinen Computer gesetzt und sie aufgeschrieben. Gegen 8.30 Uhr hatte ich die Rede in Gedichtform mit schöner Gestaltung auf dickerem Papier als Klappkarte zum Überreichen ausgedruckt. Das Gedicht war perfekt! Es beinhaltete die Geschichte meines Vaters, der zum ersten Mal in seinem Leben in großer Runde feierte. Des Weiteren zeigte es die Entwicklung von „ich will nicht feiern“ bis hin zu „dann lass uns Probeessen fahren“ auf unterhaltsame Art und Weise.
Das Feedback der Geburtstagsgäste, die beim Verabschieden extra noch zu mir kamen, war unter anderem: Das war die beste Rede, die ich je gehört habe.
Dass ich mich immer noch von Herzen freue, dass sich dieses Gedicht gezeigt hat, wird jeder nachvollziehen können. Es hat der Feier eine besondere Note gegeben und meinen Vater und die anwesenden Menschen mit der Liebe berührt, aus der es entstanden ist.
Kreativität in Form von Geschichten
Für mich bisher nicht nachvollziehbare Wortkunst sind meine Kindergeschichten bzw. Geschichten für Groß und Klein. Sie existieren als Text, aber aufgrund fehlender Illustrationen sind sie noch (!) nicht zu sehen. Bei diesen Geschichten fehlt ein nachvollziehbarer Zusammenhang. Ich wache morgens zum Beispiel mit einem konkreten Bild im Kopf auf.
Dazu stelle ich die Frage: Was ist das für ein Bild?
Als Antwort kommt: Das Titelbild von Deiner Geschichte.
Ich: Welche Geschichte?
In meinem Kopf. Die Geschichte von Paolo, dem kleinen Bären.
Danach springe ich aus dem Bett, da es direkt losgeht. Wenn ich die Zeit dafür habe, füllen sich viele Seiten mit Buchstaben. Die erste Geschichte von Paolo ist am gleichen Tag fertig geworden. Sie hatte mit dem gesehenen Bild noch nichts zu tun. Es gibt schon eine weitere und das Konzept für 3-4 aufeinander aufbauende Geschichten mit wunderschönen positiven, leicht umsetzbaren Impulsen.
Andere Geschichten zeigten sich morgens direkt als Text beim Aufwachen. Dann musste ich zusehen, dass ich schleunigst den PC hochgefahren bekam, um mit dem Tippen loszulegen. Ich hatte nicht vorgehabt und geplant, die "Kleiderparty der Tierkinder" oder "Harry, der Hund im Elefanten" oder "Floppy – Das kleine Känguru, das nicht hüpfen konnte" zu schreiben. Es sind alles wunderschöne Geschichten, manche humorvoll, manche mit liebevollem Bewusstseinstraining.
Ich bin unendlich dankbar für diese Geschenke, denn ich erlebe sie als solche und als nichts Anderes.
Kleine Frage am Rande:
Ist jemand zeichnerisch kreativ und in der Lage, sich von Text berühren zu lassen? Jemand, der Bilder vor seinen inneren Augen sehen kann, die er in freundliche, warme, sonnige und naturgetreue Zeichnungen von Menschen, Tieren und der Natur umsetzen kann? Dann darfst Du Dich gerne bei mir melden.
Persönliche Entwicklung als Basis
Meiner Meinung nach gibt es noch ein paar wesentliche Grundlagen dafür, dass sich meine Wortkunst zeigt, die das bisher Geschriebene ergänzen:
Ich bin ausgefüllt mit Dankbarkeit für das, was ich jeden Tag Neues erlebe und was ich erleben durfte. Für alles, was meine Persönlichkeit geformt hat und mich hat so werden lassen, wie ich bin.
Mein großes Gefühl der Minderwertigkeit konnte ich auflösen. Ich liebe mich selbst und ich bin mit meiner Intuition, meinen Gefühlen und meiner Seele verbunden.
Im Vertrauen mit mir bin ich offen für das, was sich zeigt und ich kann empfangen und annehmen.
Ich habe mich und meinem Platz in dieser Welt gefunden. Hier bin ich glücklich und zufrieden, voller Vorfreude auf das, was mir noch geschenkt wird.
Ich fühle mich berufen, positive Impulse in die Welt zu geben und die Welt mitzugestalten.
Aus der Dankbarkeit heraus für die vielen Gedanken und Anregungen, die ich auf meinem Weg zur Selbstliebe erfahren durfte, gebe ich so auch etwas zurück.
Ich bin 2019 mutig aus meiner Erwerbstätigkeit ausgestiegen, um meiner Berufung zu folgen. In der Selbständigkeit habe ich die Zeit, mich der Kreativität hinzugeben, wenn sie sich zeigt. Ich bin bereit, ihr den Raum zu geben, der benötigt wird, damit ich die Kunstgeschenke empfangen kann
Ich bin überzeugt, dass meine Wortkunst sich für mich und auch für Dich zeigt!